CO-ERRANCES

STF Moscato


CO-ERRANCES La galerie Guillaume Daeppen à Bâle consacre une seconde exposition personnelle à l’artiste Stéphane Moscato – STF après le succès qu’il a rencontré en 2010. Le public et les collectionneurs pourront donc découvrir des œuvres inédites sur toile mais aussi sur divers objets insolites tels que des couvertures de livres.

Stéphane Moscato est un jeune artiste marseillais amoureux de la culture urbaine et du rockn’roll. Issu de la rue, sa démarche renouvelle aujourd’hui entièrement l’approche du pochoir en modernisant la démarche d’un Jacques Villeglé ou d’un Raymond Hains. Il se réapproprie la peau des murs à travers sa pratique de (dé)collage d’affiches de rue qu’il maroufle sur toile en fond de paysage typographique et de pochoir. Les œuvres de Stéphane Moscato, empreintes d’une énergie parfois violente, sont également riches en sens et permettent des lectures multiples, rendues possibles par la réinterprétation de certains mythes tant populaires que classiques.





CO-ERRANCES | exhibition view October 2011




BUCHKUNST
von Daniel Morgenthaler

Basel. Mönche und Nonnen erwartet man hier eigentlich definitiv keine: In der Galerie Guillaume Daeppen ist normalerweise eher der Punker das gängige Rollenbild. Und doch kann es auch hier fast mittelalterlich zu- und hergehen, wie die morgen Freitag eröffnende Ausstellung „Co-Errances“ mit Stefane Moscato aus Marseille zeigt.

Denn dieser nimmt Bücher als Unterlage für seine Malerei. Genauso wie das damals Geistliche getan haben, indem sie beispielsweise die Anfangsbuchstaben von Schriften raffiniert ausschmückten und so dem Text gleich zu Beginn eine bildliche Note gaben. Einige Unterschiede gibt es natürlich dennoch zwischen einem fleissigen Mönch und dem Street Artist STF, wie sich Moscato auch nennt – sonst wäre ja auch etwas komisch in dieser Galerie, in der Guillaume Daeppen mittlerweile set 20 Jahren ausstellt.

Jagdfreunden ohne Rehlein
Zum Beispiel illustrierten die Mönche eher ins Buch rein, während Moscato primär mit Schablonen auf die Buchumschläge malt. Und während es früher nicht darum ging, den danach folgenden Inhalt einer Schrift zu ironisieren, hat der Marseiller da weniger Bedenken: „Joies de la chasse“ ist etwa als Titel auf einen Leineneinband gedruckt, den er als Leinwand benutzt hat für die Arbeit „Jägermeister Love Song“ (2011). Nicht mit putzigen Rehlein aber illustriert Moscato das Cover, sondern mit einer heissen Biene – metaphorisch gesprochen, versteht sich – , die sich einen Hirschschädel vor den Kopf hält. Ja ja, die Jagdfreuden.

Neben den fleischlichen Gelüsten assoziert aber Moscato auch noch Gaumenfreuden dazu: Links unten auf der Buchleinwand prangt das Logo von Jägermeister. Moscato wäre kein Urban Artist, wenn er nicht den nonchalanten Umgang mit Markennamen und -kennzeichen beherrschte: Schliesslich arbeitet er auch oft auf Plakaten ausserhalb des Austellungsraums, wo er permanent in Konkurrenz steht mit der allgegenwärtigen Werbung.

Noch schlimmer als im sogenannten öffentlichen Raum ist der Kampf um Aufmerksamkeit vielleicht nur im Fernsehen: Moscato nimmt in einer anderen Arbeit den Steilpass des übermalten Buches auf – der Titel ist „Cinéma Télévision“ – und überkleistert hier das Leinen mit einer männlichen Figur, die einen Bildschirm als Kopf hat. Bei Moscatos Arbeit flimmert der Schirm permanent weiter vor sich hin.

Das Buch als Symbol
Statt dass Moscato also frischen Beton mit Schablonen entjungfert, bleibt er hier quasi im geschützten Rahmen der Bibliothek. Und statt dass er Graffitiwänden neue Schichten aufsprayt, bereichert er die Buchdeckel mit neuen gestalterischen Ebenen. Darin ist er dann wieder dem Mönch nicht ganz so unähnlich, zumal früher oft Manuskriptseiten mehrmals benutzt wurden und in sogenannten Palimpsesten heute noch die Ueberreste der darunterliegenden Schichten erkennbar sind.

„Das Medium Buch interessiert mich einerseits wegen seiner Materialität und seiner Oberflächenstruktur“, erklärt Moscato. „Andererseits geht es mir aber auch um das Buch als Symbol. Weil damit Kultur und Vorstellungswelten archiviert und zugänglich gemacht werden, ist das Buch auch eine sehr starke Metapher für die Wissenschaft und das menschliche Wissen.“ Fast wie aus dem Mund eines mittelalterlichen Geistlichen. Also doch ein Mönch.

@ Daniel Morgenthaler, in Basler Zeitung vom 6. Oktober 2011





BIG BAD BOSS BEAT | 2011 | 27 x 36 cm







BLACKBOARD JUNGLE | 2011 | 21,2 x 29,7 cm | stencil on book cover







CAR NUL NE PEUT MOURIR | 2011  20 x 30 cm | stencil on book cover




WE LOVE (Stephane Moscato)’s work. First and foremost because the french artist is ultra-talented and its compositions are ever so „wonderland“ themed but also because the artist is a very nice guy with a humorist-sarcastic way of seeing things.
Once again, Gallery Guillaume Daeppen in Switzerland organise an exhibition „Co-Errances“ (a word play between „co-errands“ and „coherent“) with a selection of canvases and works on book covers… Not unusual to paint and draw on book covers but STF does it in a superb manner, that somehow relates to the work of book binding craftsmanship. Moscato says that: „Two reasons why I use book covers as a support: texture is very similar to canvas but also books are linked to the transmission of knowledge, culture and imagination. A book is a symbol for science and wisdom“.
If you live close to Bale in Switzerland, go and visit this super exhibition by STF.





CATHODIC CHURCH | 2011 | 50 x 29 cm | stencil on book cover







JAEGERMEISTER LOVE SONG | 2011 | 52,3 x 28,4 cm | stencil on book cover







OCEANO NOX | 2011 | 49 x 31 cm | stencil on book cover







HOT AS FIRE COLD AS ICE | 2011 | 32,2 x 21,8 cm | stencil on book cover




The Marseille based artist Stéphane Moscato aka STF is famous for renewing the stencil technique while using the poster artist approach as an inspiration. Steeped in the punk rock culture, his work is focused in the expressions of the bodies and faces. Combining an economy of means with a punk aesthetic, Stéphane Moscato’s pieces are full of meaning. For his second exhibition at the Gallery Guillaume Daeppen in Basel, he gives his interpretation to the book as a support and shows a selection of yet unseen canvases.
in GRAFFITI art mag no 13, october 2011





DIRTY HEROES | 2011 | 22 x 33 cm | stencil on book cover







HAUTE TENSION | 2011 | 18,5 x 27,5 cm | stencil on book cover







L’HOMME TRAQUE | 2011 | 20,5 x 30 cm | stencil on book cover







LE GRAND COUREUR | 2011 | 22 x 32,8 cm | stencil on book cover







SURPRIS PAR LA NUIT | 2011 | 22 x 32,3 cm | stencil on book cover







COLONIZATION PART II | 28 x 44,5 cm | stencil on book cover







WAY OF LIFE | 2011 | 116 x 89 cm | stencil on poster/wood